Solidarität

Kuba und die Kinder von Tschernobyl

Spätestens seit der Verkündigung eines Sparplans an Treibstoff am 12. September über die Fernsehsendung „Mesa Redonda“ (dt. runder Tisch), an der sowohl der Präsident Kubas Díaz-Canel, als auch wichtige Minister für Wirtschaft, Energie und Verkehr teilnahmen, sind im ganzen Land Knappheiten zu spüren. Es sind die Bestrebungen insbesondere der US-amerikanischen Regierung unter Donald Trump, die wichtigen Treibstofflieferungen zu verhindern, die sich nun ganz besonders im knappen öffentlichen Verkehr, aber auch in Strom- und Wasserversorgung der Bevölkerung bemerkbar machen. An einigen Bushaltestellen sind nun Polizisten eingesetzt, die die vielen Wartenden an den Haltestellen orientieren sollen, beschwichtigen und dafür sorgen, dass der Einstieg in die knappen Verkehrsmittel nicht im Chaos verläuft. An der CUJAE wird von nun an nur noch drei Tage die Woche Unterricht gegeben, um Stromverbrauch und Arbeitswege zu sparen und erneut haben die Studentenunterkünfte, das Edificio 700 eingeschlossen, mehrere Stunden am Tag keinen Strom mehr. Wieder einmal heißt es auf Kuba: Ausnahmesituation und überall im Land werden Veranstaltungen organisiert, um sich gegenseitig zu bestärken. Dennoch: dass es so wenig Benzin gibt, dass es vermehrt zu Stromausfällen kommen kann oder wie im Fall der CUJAE gar einige Stunden täglich der Strom abgeschaltet wird; all das erinnert einige an Zeiten der sogenannten Período Especial. Zu dieser Zeit, die ihren Höhepunkt Anfang der 1990er Jahre hatte, waren die Nöte und Knappheiten um einiges akuter, wird in Gesprächen mit jenen, die sie miterlebt haben, sofort deutlich gemacht; doch auch dieses seien Zeiten, in denen Zusammenhalt besonders wichtig ist.

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Lula Livre!

Am Dienstag, den 16. April nahm der Großteil von uns an der Veranstaltung „Lula Livre“ im Kulturzentrum „Casa del ALBA Cultural de La Habana“ teil.

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Landwirtschaft und Umweltschutz – Teil 2: Die Kühe von Pínar

Eine Woche ist seit unserer Exkursion in die Sierra Maestra nun vergangen und schon werden erneut die Rucksäcke gepackt. Diesmal liegt unser Ziel nicht im fernen Osten der Insel, sondern in der anderen Richtung: Es geht nach Pínar del Río. Die Provinz mit der gleichnamigen Hauptstadt erstreckt sich über die Westspitze der Insel und hat einiges zu bieten: Eine reiche Kultur geprägt vom traditionellen Tabakanbau (angeblich der beste der Welt!), eine atemberaubende Natur und ein weltoffenes Stadtbild. Hatten wir unseren ersten Abend noch in einem kulturellen Projekt der Gruppe „Asociación de los Hermanos Saíz“ verbracht, soll es nun, am Samstag, raus aufs Land gehen.

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Grußbotschaft an LL-Demo und Rosa-Luxemburg-Konferenz 2019

Wir grüßen unsere internationalistischen Genoss*innen von Kuba aus, wo wir uns im Rahmen des Proyecto Tamara Bunke für ein halbes Jahr aufhalten, Marxistische Philosophie & Politische Ökonomie studieren, versuchen, das Leben in der hiesigen Alternative zur kapitalistischen Welt besser kennenzulernen, Berichte aus Havanna schreiben und ebenfalls eine kleine Veranstaltung zum 100. Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht & Rosa Luxemburg organisieren. Tamara Bunke, die für ihre internationalistischen Ideale erst nach Kuba und dann an der Seite Ernesto Guevaras nach Bolivien ging, um gegen Imperialismus und Ausbeutung zu kämpfen, wo sie von CIA-organisierten Militärs ermordet wurde, ist uns ein Vorbild. Wenn wir eine neue, sozialistische Welt erreichen wollen, müssen wir als progressive Menschen international denken und uns mit den verschiedenen Kämpfen aller progressiven Kräfte – seien diese in Kurdistan, Kuba, Brasilien oder anderswo – solidarisieren.

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Deutschland hat 16 militärische Auslandsstützpunkte – Kuba in 67 Ländern Ärztebrigaden: Interview mit einem Arzt auf Mission

Carlos

Genauso unterschiedlich wie diese Formen der Außenpolitik klingen, genauso unterschiedlich sind auch die Motive der Politik dieser Länder. Dies liegt sicherlich nicht zuletzt an der Tatsache, dass es sich bei diesen Ländern um zwei unterschiedliche Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle handelt – das Modell der sozialistischen Insel gegenüber dem des kapitalistischen.

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Fünf Tage ohne Wasser

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Eine lauwarme Brise weht mir übers Gesicht, streicht mir durch die Haare, kühlt mir kurz den Nacken und lässt mich für einige Sekunden den Schweiß auf der Stirn, unter meinen Achseln, ach eigentlich in jeder Falte meines Körpers, vergessen und verweht für einen Moment den Gestank der mich umgibt. Seit mehr als zwei Tagen und vielen schweißtreibenden Aktivitäten – zum Beispiel zur Bushaltestelle gehen – habe ich nicht geduscht. Im ganzen Municipio Playa – und so wie ich gehört habe auch in einigen weiteren Teilen Havannas – gibt es seit dieser Zeit kein fließendes Wasser mehr. Eigentlich steht jedem Bürger Kubas immer ausreichend Wasser zur Verfügung. Doch seit zwei Tagen ist bei uns die Pumpe der Wasserverteilungsstation kaputt und laut Aussage des CDR-Verantwortlichen (CDR Artikel) unserer Straße wird es wohl noch drei weitere dauern, bis sie repariert ist. Was für eine Scheiße. Ich bin sowieso schon durch meine deutschen Kartoffelgene mit fehlender Anpassungsfähigkeit an dieses schwülheiße Wetter gepeinigt und müsste eigentlich fünf Mal am Tag duschen, um den Leuten im Bus neben mir nicht den Weg zur Arbeit zu versauen. Zum Glück hat uns unsere Vermieterin hin und wieder mal eine Flasche frisches Wasser aus ihren letzten Vorräten zur Verfügung gestellt, aber außer um damit den ständigen Durst für ein paar Stunden zu bekämpfen, hilft uns das nicht viel weiter. Aber was soll’s. Geht ja allen so.

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