Wie sich zwei Welten gegenüberstehen
Sechs Monate später, nachdem Kontakte geknüpft, Erlebnisse gemacht und der ein oder andere Schluss bereits gezogen wurde, sitze ich hier und überlege mir, welcher Aspekt meines kubanischen Lebens mich im letzten Monat beschäftigt hat. An vieles habe ich mich gewöhnen können; das Leben im kubanischen Studierendenwohnheim, mit fließend Wasser und auch ohne, die kalten Duschen, das zügige Zimmer, die nicht-vorhandene Klospülung, die Feuchtigkeit, die Hitze, die kontrastierende Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern, das Zusammenleben mit verschiedensten Tierchen (wie Geckos) und so manch andere kubanische Eigenart. In diesem Prozess wurde mir immer wieder bewusst, wie außergewöhnlich die Anpassungsfähigkeit von uns Menschen ist. Was ich vor sechs Monaten noch als Belastung empfand, ist für mich mittlerweile Normalität geworden, mit gewissen kubanischen Eigenheiten oder Unannehmlichkeiten, wie viele sie bevorzugt bezeichnen, habe ich mich sogar angefreundet.