Allgemein

Wie sich zwei Welten gegenüberstehen

Sechs Monate später, nachdem Kontakte geknüpft, Erlebnisse gemacht und der ein oder andere Schluss bereits gezogen wurde, sitze ich hier und überlege mir, welcher Aspekt meines kubanischen Lebens mich im letzten Monat beschäftigt hat. An vieles habe ich mich gewöhnen können; das Leben im kubanischen Studierendenwohnheim, mit fließend Wasser und auch ohne, die kalten Duschen, das zügige Zimmer, die nicht-vorhandene Klospülung, die Feuchtigkeit, die Hitze, die kontrastierende Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern, das Zusammenleben mit verschiedensten Tierchen (wie Geckos) und so manch andere kubanische Eigenart. In diesem Prozess wurde mir immer wieder bewusst, wie außergewöhnlich die Anpassungsfähigkeit von uns Menschen ist. Was ich vor sechs Monaten noch als Belastung empfand, ist für mich mittlerweile Normalität geworden, mit gewissen kubanischen Eigenheiten oder Unannehmlichkeiten, wie viele sie bevorzugt bezeichnen, habe ich mich sogar angefreundet.

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Hommage an den Campus oder: Vom studentischen Leben an der CUJAE

Nicht selten ist von deutschen StudentInnen – besonders in den Großstädten – zu hören, dass man an den Universitäten schnell Gefahr laufen könne, in der Masse der Tausenden unterzugehen; sich mehr wie ein Individuum zu fühlen, das in einer Koexistenz zu den anderen lebt, als organischer Teil einer studentischen Gemeinschaft zu sein, die sich aus dem sozialen Miteinander formt. Von all jenen, die es nicht bei punktuellem Austausch und neben den Veranstaltungen geschlossenen Freundschaften bewenden lassen wollen, werden proaktives Handeln und Wille zum Engagement verlangt. Beispielsweise, um sich mit anderen StudentInnen in einer Hochschulgruppe zu organisieren oder den Hochschulsport zu besuchen. Selbstredend halten die Universitäten ein reichhaltiges Angebot an studentischen Aktivitäten bereit und wer sucht, wird letzten Endes auch finden. Doch längst nicht allen fällt dies so leicht, wie es zunächst klingen mag und sie bleiben zurück mit dem Eindruck, dass das Verhältnis zur Universität, auch mit Blick auf die Beziehung zwischen Lehrenden und Studierenden, letzten Endes ein distanziertes ist.

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Coronavirus in Kuba

Während die Welt sich in einer Corona Virus Panik befindet, sieht es bisher auf Kuba vordergründig eher ruhig aus. Beginnend mit einer teilweise rassistisch wirkenden Hetzkampagne seitens westlicher Medien gegen China, wo das Virus ausbrach, habe ich in den Sozialen Medien Beiträge gesichtet wie „die Gelbe Gefahr“ und „können wir den Chinesen vertrauen.“ In China wird bei der Behandlung der PatientInnen unter anderem ein kubanisches Medikament namens „Interferon alfa 2b (IFNrec)“ eingesetzt – mit Erfolg. Mittlerweile wird seit dem 25. Januar das Medikament im chinesisch-kubanischen Changheber-Werk in Jilin hergestellt. Interferon alpha (IFNrec) wird zur Bekämpfung von Virusinfektionen angewendet, die durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV), Hepatitis B und C verursacht werden.

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Kommt mit nach Cuba!

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Das Proyecto Tamara Bunke lädt ein zum

Vorbereitungstreffen vom 19. bis 21.06.2020.

Wir treffen uns voraussichtlich in Hessen, der genau Veranstaltungsort wird hier noch rechtzeitig bekannt gegeben.

Alle zukünftigen Bunkistas, die im September 2020 nach Cuba reisen möchte, treffen sich an besagtem Wochenende, um einander kennenzulernen, Fragen zu klären und den Aufenthalt zu organisieren. Ihr könnt euch noch bis Ende Mai bewerben, um dabei zu sein.

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Kubanische Kristalle

Wir befinden uns auf einem Streifzug durch das Nachtleben Havannas. Kubanisch formuliert: „Estamos habaneando“. Mental müde vom dreistündigen Philosophie-Kurs in der Universität und körperlich geschafft von der winterlichen Hitze (!) der Hauptstadt steuern wir zunächst ein Café an, denn auch der Koffeinspiegel ist besorgniserregend niedrig. Die Kellnerin nimmt die Bestellungen auf. Unsere kubanischen Freunde wollen sich zusätzlich zum Kaffee mit einem Softdrink erfrischen. Daran scheint für uns auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches zu sein. Wer käme denn nicht auf die Idee, auf bitter und heiß, süß und kalt folgen zu lassen?

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Salud es lo primero – die Gesundheit ist das Erste (Teil 2)

Im ersten Teil bin ich darauf eingegangen, welche Errungenschaften die kubanische Revolution in Bezug auf das Gesundheitssystem vorzuweisen hat und welche Hürden den KubanerInnen dabei gestellt wurden. Die damalige wirtschaftliche Hilfe von der Sowjetunion und anderen Ländern Osteuropas war keine einseitige Hilfe. Die Unterstützung erfolgte durch den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zum bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Kuba bot sofort die Aufnahme, Behandlung und Pflege strahlengeschädigter Kinder an. Mehr als 24’000 PatientInnen wurden dort jeweils für einen Zeitraum von mindestens 45 Tagen oder auch über Jahre hinweg behandelt. Der im März 1985 zum neuen Generalsekretär der KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion) gewählte Michael Gorbatschow hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits begonnen, die Haltung seines Landes gegenüber Kuba zu verändern.

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Widersprüche zum Jahresende

Ende Dezember stellen auch kubanische Universitäten für die sogenannten „fin de año“ (Jahresende)-Ferien den Unterrichtsbetrieb für zwei Wochen ein. In dem für uns derzeit fernen Europa sind das normalerweise die Weihnachtsferien, welche auf die stressigste Konsumzeit des Jahres folgen. Diese Hoch-Zeit des Konsumismus geht interessanterweise mit der besinnlichen, spirituell-religiösen Adventszeit einher. Wer auf die Idee kam, die Bevölkerung der kapitalistischen Länder jeden Dezember einer derartigen Widersprüchlichkeit auszusetzen, ist mir bis dato unbekannt. Fest steht jedoch, dass der Dezember mit der ihm auferlegten Adventszeit ein schwerer Monat für viele Menschen ist, die sich diese prunkvolle Besinnlichkeit nicht leisten können. Und nicht nur für diese, auch für eine Menge anderer Menschen stellt das aufgebauschte Eins-Sein mit seiner Familie, sich selbst und seinem Umfeld eine emotionale Überforderung dar. Das kontradiktorische Fest des Konsumismus, welches ursprünglich mal das höchste Fest des Christentums darstellte, steckt offensichtlich in einer komplexen Verstrickung mit fetischhaftem Komsumverhalten und kapitalistischer Perversion.

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Der Campus der CUJAE – eine Fotogalerie

Seit Ende Oktober wohnt unsere Projektgruppe nun schon auf dem Campus der größten technischen Universität Kubas. Gleich neben den voll besetzten  Studentenwohnheimen steht das „Edificio 700“, auch bekannt als Casa Tamara Bunke, in dem mit uns nun schon die dritte Gruppe des Proyectos lebt. Der volle  Name der CUJAE lautet „Universidad Tecnológica de La Habana José Antonio Echeverría“. Sie bietet momentan mehr als 7000 Studenten die Möglichkeit, die verschiedensten Disziplinen im Bereich des Ingenieurwesens oder auch Architektur zu studieren.

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Wie alles beginnt.

Berichteaushavanna gibt es jetzt auch im Videoformat.

Wir haben es geschafft! Ab jetzt sind wir mit unserem Blog auch auf YouTube vertreten und laden dort Videos hoch, die zusätzlich zu unseren Artikeln Einblicke in das Leben auf Kuba und den Alltag im Projekt geben.

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