Allgemein

Energie in Kuba wird rationiert – die Solidarität multipliziert oder – wie die USA die Revolution in die Knie zwingen wollen

Seit einigen Tagen wird es spürbar und man fühlt die Ruhe vor dem heraufziehenden Sturm.  Mehr Leute an den Bushaltestellen, weniger Busse, – Gemunkel von kommenden Einsparmaßnahmen. Seit gestern Abend (12.09.19), als  sich Präsident, Energieminister und Planungsminister in der Sendung „Mesa Redonda“ an das Volk gewandt haben, ist es amtlich: Wie in einer Burg, die von lebenswichtigen Ressourcen abgeschnitten wird, liegt unsere Insel da und wir auf ihr. Abgeschnitten durch die US-amerikanischen Sanktionen auf Öllieferungen, die für alle lebenswichtigen Bereiche (Stromversorgung, Pumpwerke zur Wasserversorgung der Haushalte, Transport von Lebensmitteln) notwendig sind.

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Vortragsreise – Kubas Ärzte in Brasilien und die Gründe ihrer Rückkehr

Vortragsreise: Mais Médicos
Vortragsreise: Mais Médicos 2. bis 20. September 2019 Bochum, Bonn, Bremen, Braunschweig, Hamburg, Schwerin, Berlin, München, Stuttgart, Bern, Genf, Yverdon-les-Bains, Basel, Mainz, Frankfurt

Während unseres inzwischen halbjährigen Aufenthaltes auf Kuba sind wir natürlich in zahlreiche Gespräche mit unterschiedlichsten Kubaner_innen gekommen. Es gibt einige Themen, die dabei immer wiederkehren, fällt irgendwann auf. Beim Sprechen mit älteren Menschen kommt zum Beispiel immer wieder heraus, dass sie vor der Wende für Arbeitseinsätze teils mehrere Monate in der DDR verbracht haben. Unser Erscheinen als Deutsche weckt alte Erinnerungen in ihnen. Doch auch aktuell finden zahlreiche misiones und Arbeitseinsätze in verschiedensten Teilen der Welt statt. Und auch davon wissen sehr viele Menschen zu erzählen. Ob es das Jahr in Venezuela als Gastprofessor ist, die misión als Programmierer in Ecuador oder die Arbeit als Ärztin in Guatemala. Zur medizinischen Versorgung ist auch Indira García Arredondo in nicht nur einer Brigada dabei gewesen – nach Brasilien. Gerade jetzt, so wurde uns zugespielt, befindet sie sich in Deutschland und der Schweiz, zieht von Stadt zu Stadt, um von ihren Erfahrungen als kubanische brigadista und speziell in Brasilien zu berichten. In einigen Städte ist sie leider schon gewesen, aber bis zum 20.9. gibt es noch die Moeglichkeit, einen der Vorträge von García Arredondo zu besuchen und einen kleinen Einblick in das Schaffen tausender Kubner_innen yu erhalten, sowie natuerlich von der Lage in Brasilien.

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Der kubanische Kampf gegen die Inflation

Die CUJAE, die Universitätsstadt José Antonio Echeverría, wie unser Campus und gemeinhin auch die Universität genannt werden, befindet sich im „Sommerschlaf“. Die Prüfungsphase ist beendet, manche Studierende wurden aufgrund des Abschlusses ihres Studiums verabschiedet, andere sind zu ihren Familien gereist. Die vorlesungsfreie Zeit hat begonnen. Die CUJAE ist ziemlich verwaist, allerdings ist die Atmosphäre nicht bedrückend, sodass es nicht gerechtfertigt wäre, von einer Geisterstadt zu schreiben.

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Die kleinen Zirkuskünstler

In der letzten Woche waren 44 Kinder und Jugendliche im Alter von 7-19 Jahren aus der Stadt Ciego de Avila für fünf Tage zu Gast in der Casa Tamara. Sie haben an einem festival  de circo teilgenommen. Dieses Festival war ein Wettbewerb für die jungen Zirkuskünstler. Dieses Festival hat im Cine Omega in Marianao stattgefunden. Die Kinder wurden von den jeweiligen Projektleitern und einigen Müttern begleitet. Ich habe mit zwei Projektleitern gesprochen. Mariel, zum Beispiel, sagte, dass ihr Projekt „estrella roja“, also roter Stern heißt. Die Kinder lernen und üben jeden Tag drei Stunden nach der Schule und auch samstags in der „casa de la cultura“, einem Kulturzentrum, dass es in jeder kubanischen Stadt gibt und das vielfältige Kunstformen fördert. So zum Beispiel die bildende Kunst, die Literatur, die Lyrik und die Musik.

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Die Welt, in der wir leben, oder: die Müllsituation Kubas

Alle paar Tage ist es soweit. Da legt sich nebelartiger Smog um das Gelände der CUJAE, macht das Atmen ein wenig unangenehmer, setzt sich in unserer frisch zum Trocknen aufgehängten Wäsche fest. Es ist ein großer Müllberg, der einige hundert Meter von der Universität in Abständen von einigen Tagen angezündet wird und dessen schwelenden Ausdünstungen bei ungünstig stehendem Wind auch den Studierenden zur Last fallen. Aus den höheren Stockwerken einiger Universitätsgebäude heraus kann man ihn besonders gut sehen, sieht die Vögel, die ihn umkreisen und den leichten Dampf, der immer aufsteigt. Diese Art der Müllentsorgung ist nicht unüblich in Kuba. Auch während unseres Aufenthaltes auf der Isla de la Juventud haben wir diese Erfahrung gemacht, als unser Müll neben der Unterkunft verbrannt wurde.

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Musik unter den Sternen

Es ist kurz nach acht Uhr abends. Die Sonne ist schon lange untergegangen, aber der Himmel ist noch nicht ganz schwarz wie in manch anderer Nacht. Wir werden angerufen, es ist einer der Organisatoren des Sommercamps der Jugendlichen der UJC – circa 100 junge Menschen haben die letzten Tage mit uns gemeinsam die Räume des Edificio 700 geteilt, vier Tage Programm unter dem Motto „VíVeLo“ (Lebe es!), dazu gehören Ausflüge, wie zum Parque Lenin, Botanischen Garten, Teatro Nacional mit Ballettaufführung oder auch Müllsammelaktionen, Dominoabende oder einfach mal nur das erfrischende Nass des Schwimmbads der CUJAE zu genießen. Der Anruf am Abend, der uns Bescheid gibt: in wenigen Minuten fangen einige Trovadore im Ranchón an zu spielen.

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Eine Nacht in Varadero oder wie ich Cuba kennen lernen möchte

Seit dem 19.7. haben wir Semesterferien. Der Unicampus ist wie leer gefegt, die Studentenwohnheime haben geschlossen und bis auf uns, den anderen ausländischen Studenten und den Hunden ist niemand dauerhaft auf dem Campus. Auch wenn der leere Unicampus geisterhaft erscheint und die Halbzeit – oder das Ende unserer Zeit hier einleutet, gewöhnt man sich schnell daran – wir haben Ferien oder Vorlesungs freie Zeit. Die ersten Tage wurden voll ausgenutzt, mit lauten Musikboxen sind wir über den Campus gezogen und haben uns an dem Echo der leeren Gänge zwischen den Universitätsgebäuden erfreut.

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Der 66. Jahrestag des Angriffs auf die Moncada-Kaserne

Es nicht nötig auf Kuba zu leben oder zu studieren, es ist nicht nötig die größte Insel der Karibik mit einem Guide zu bereisen, es ist nicht nötig sich im Vorfeld mit Kuba und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Bereits ein einmaliger Kurzaufenthalt als Erholungstourist, abgeschottet in einer der vielen All Inclusive Hotelanlagen auf Kuba, genügt, um festzustellen, dass einem auf Kuba immer wieder und an den verschiedensten Orten ein und dieselbe Zahlenkombination begegnet. Nicht etwa 1.5., was für den allen Sozialist_innen so bedeutenden internationalen Kampftag der Arbeiterklasse steht, oder 01.01.1959, der Tag des Triumphs der Revolution. Nein, unmittelbar nach der Ankunft auf Kuba über einen der internationalen Flughäfen, begegnet man auf unzähligen Wandgemälden,  mit weißen Buchstaben auf schwarz-roten Flaggen, auf Buttons, Uniformen, Plakaten usw. immer wieder der Zahlenkombination 26-7 oder zwei weiteren Varianten des Zahlencodes, M-26 und M-26-7. Sie stehen für den movimiento 26 de julio.

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