Das Gesundheitssystem auf Cuba ist gratis, aber nicht umsonst
Erfahrungen aus erster Hand – Ein einstündiger Besuch im Krankenhaus
Rückblick: 28.09.2014
Es ist spät abends, aber wir beschließen noch etwas zu kochen. Bei dem Versuch eine Kokosnuss mit dem Taschenmesser zu öffnen, hacke ich mir in den kleinen Finger. Da der Schnitt ziemlich tief ist, beschließen wir in die Krankenstation unserer Uni, der CUJAE, zu gehen. Sie hat 24 Stunden geöffnet und es arbeiten dort zwei Krankenschwestern, ein Krankenpfleger und ein Arzt. Insgesamt gibt es 120 solcher medizinischen Beratungsstellen (Consultorios) auf Cuba, die an Universitäten, großen Betrieben und Internaten zu finden sind. Sie ersetzen im Grunde genommen das, was am Wohnort der Familienarzt ist – die erste Anlaufstelle bei medizinischen Anliegen. Zu so später Stunde ist allerdings nur noch eine Krankenschwester da, die meinen Finger sehr genau betrachtet und sagt, dass er genäht werden muss. Kurzerhand ruft sie einen Krankentransport uns zum nächsten Krankenhaus bringt. Dort geht alles ganz schnell, zwei Ärzte gucken sich meinen Finger an, desinfizieren ihn, fragen wie und wann das Ganze passiert ist und nähen ihn. Der Krankentransportfahrer hatte gerade einen Parkplatz gefunden, als wir schon wieder vor ihm standen. Keine Stunde nach dem Unfall sind wir wieder in unserem Zimmer und gucken zusammen einen Film.