Infrastruktur

Fünf Tage ohne Wasser

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Eine lauwarme Brise weht mir übers Gesicht, streicht mir durch die Haare, kühlt mir kurz den Nacken und lässt mich für einige Sekunden den Schweiß auf der Stirn, unter meinen Achseln, ach eigentlich in jeder Falte meines Körpers, vergessen und verweht für einen Moment den Gestank der mich umgibt. Seit mehr als zwei Tagen und vielen schweißtreibenden Aktivitäten – zum Beispiel zur Bushaltestelle gehen – habe ich nicht geduscht. Im ganzen Municipio Playa – und so wie ich gehört habe auch in einigen weiteren Teilen Havannas – gibt es seit dieser Zeit kein fließendes Wasser mehr. Eigentlich steht jedem Bürger Kubas immer ausreichend Wasser zur Verfügung. Doch seit zwei Tagen ist bei uns die Pumpe der Wasserverteilungsstation kaputt und laut Aussage des CDR-Verantwortlichen (CDR Artikel) unserer Straße wird es wohl noch drei weitere dauern, bis sie repariert ist. Was für eine Scheiße. Ich bin sowieso schon durch meine deutschen Kartoffelgene mit fehlender Anpassungsfähigkeit an dieses schwülheiße Wetter gepeinigt und müsste eigentlich fünf Mal am Tag duschen, um den Leuten im Bus neben mir nicht den Weg zur Arbeit zu versauen. Zum Glück hat uns unsere Vermieterin hin und wieder mal eine Flasche frisches Wasser aus ihren letzten Vorräten zur Verfügung gestellt, aber außer um damit den ständigen Durst für ein paar Stunden zu bekämpfen, hilft uns das nicht viel weiter. Aber was soll’s. Geht ja allen so.

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