Gesellschaft

Yo sí puedo – Ja, ich kann (Teil 1: Einflüsse der Alphabetisierungskampagne auf Bildung in Cuba heute)

Es war etwa Mitte Oktober. Ich erinnere mich, dass ich mich sehr freute, am nächsten Tag keine Uni zu haben und somit ausschlafen zu können, weil die letzten Tage sehr anstrengend waren. Doch hatte ich nicht damit gerechnet: Gegen 8 Uhr am Morgen falle ich fast aus meinem Bett weil unglaublich laute Musik von der Straße her dröhnt. Nachdem ich realisiert habe, dass es keinen Sinn hat, unter diesen Umständen zu versuchen weiterzuschlafen, stehe ich auf und suche meine Nachbarin auf, um sie zu fragen, was gerade passiert.

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Das Recht, Fehler zu machen (Teil 2)

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Der Oldtimer als symbol für den Tourismus in Kuba? (Quelle: Fotoflair)

Kuba befindet sich im Umbruch und mit dem Land auch die Wahrnehmung Kubas in der Welt. Nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen vor gut einem Jahr haben die Vereinigten Staaten endlich eine substantielle Lockerung des Embargos vorgenommen die über reine Symbolpolitik hinausgeht. Nun kann, zumindest theoretisch, auch an kubanische Staatsunternehmen exportiert werden. Theoretisch, denn jede Lizenz wird einzeln genehmigt und die Warenbandbreite ist noch immer begrenzt. Dennoch: Es dürfen nun auch Kredite ausgegeben werden, was das ganze für Kuba interessant macht.

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Patriotismus ≠ Patriotismus

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Patria o Muerte – „Vaterland oder Tod“, das offizielle Staatsmotto Kubas (Quelle: Neverendingvoyage)

Wer sich selbst in Deutschland in das linke Spektrum hinzuzählt, gilt normalerweise als Feind jedes Nationalismus und bürgerlichen Patriotismus. Nun stellen sich aber die Frage, wie sich diese Abneigung verklärt-emotionaler Gefühle, die fälschlicherweise mit der Nation in Verbindung gebracht werden, auf sozialistische Länder beziehen lässt, in diesem Fall Cuba. Stolz und Einheit werden hier unübersehbar gepriesen und gefördert – doch sollte man deshalb das Hissen der cubanischen Flagge genauso verurteilen wie das einer Deutschlandfahne?

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Das Recht, Fehler zu machen (Teil 1)

Sitzung des kubanischen Parlaments im Dezember 2015 (Quelle: Escambray)

Auf die kubanische Nationalhymne folgte das Feuerwerk. „¡Viva el Año 58 de la Revolución!“ rief der Ansager genau um Mitternacht durch den altehrwürdigen Parque Céspedes, dem Zentrum Santiago de Cubas. Zunächst brach das achtundfünfzigste Jahr der Revolution an, erst dann realisierten wir dass sich dieser Teil der Welt nun ebenfalls im Jahr 2016 befand. Obwohl auf jedem offiziellen Dokument und jeder Zeitung neben der gregorianischen Jahreszahl auch das Revolutionsjahr angegeben wird, hat mich die unerschütterliche Präsenz der kubanischen Zeitrechnung kurz überrascht.

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Auf der Suche nach Olivenöl oder warum in Cuba die Regale teilweise leer sind

Ich: „Hay aceite de oliva?“ (Gibt es Olivenöl?)
Antwort: „No, no hay!“ (Nein, gibt es nicht!)
Ich erlebe das erste Mal, dass auch wenn ich über die finanziellen Mittel verfüge, ich die Dinge die ich gerne hätte, nicht kaufen kann da sie gar nicht importiert werden, nicht hier hergestellt werden oder gerade ein Mangel daran herrscht. So merke ich in einem Devisenladen wenn es gerade an Devisen mangelt, dass einige Regale dann leer sind. Z.B. meine Einkaufstour letzte Woche: Ich komme zurück und habe nicht alle Dinge auf meinem Einkaufszettel in den 5 Läden wo ich nachfragte bekommen. Olivenöl, Haarlack, Käse, Nudeln und Gemüsebrühe standen auf meiner Liste und die beiden Erstgenannten waren für mich nicht aufzutreiben.

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„Warum gibt es in Havanna nicht mehr Busse?“ – Ein kleiner Einblick in das Mobilitätssystem Havannas

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Dienstagmorgen, um 9 Uhr habe ich meinen Geschichtskurs in der Cujae. Um pünktlich zu sein, muss ich mein Haus so gegen 8 Uhr verlassen. Dafür muss ich zuerst den Bus P14 nehmen, mit dem ca. 20 Minuten fahren und dann für die letzten 4 Stationen in den P9 umsteigen (1). Je nachdem, wie die Verbindung so ist, habe ich dann noch 25 Minuten Zeit um an einem Kiosk einen Kaffee zu trinken und Zeitung zu lesen oder aber ich muss mich ganz schön beeilen, dass ich nicht all zu spät komme. Irgendwie planbar unplanbar. Warum fällt es mir hier so schwer Reisezeiten zu planen, obwohl es hier keinen Stau gibt?

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Wie frei ist das Internet in Kuba?

Immer wieder wird in den internationalen Medien über Internetzensur in Kuba berichtet. Nach Ansicht vieler US-amerikanischer Politikinstitute ist das Internet in Kuba in höchstem Maße unfrei. In einem von der neoliberalen Stiftung „Freedom House“ erstellten Index über die Freiheit des Internets wird Kuba mit 84 von 100 Punkten (bei dem 0 die bestmögliche Bewertung darstellt) ein überaus schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die internationalen Medien schlagen in die selbe Kerbe, Begriffe wie Zensur, Abschottung und Gängelung prägen die Terminologie in Bezug auf die Internetpolitik der kubanischen Regierung. Doch wie ist es auf der sozialistischen Insel tatsächlich um die Freiheit des Internets bestellt?

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Reflexion über unseren unlieben ständigen Begleiter: Die Werbung

Seit ich in Cuba bin, ist mir erst wirklich aufgefallen, welchen immensen Einfluss Werbung auf mein Leben nimmt. Während ich vorher immer mit Werbung auf allen Ebenen konfrontiert war, sehe ich nun, wie ein Minimum von Werbung auf mich wirkt. Dabei fallen mir aber nicht nur die positiven Aspekte auf, wie zum Beispiel, dass die Hauptfunktion von Werbung mein Kaufverhalten zu beeinflussen, wegfällt, aber auch die negativen, doch dazu später mehr. 

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Garantierte Aufenthaltsgenehmigung bei illegaler Einreise – Welche Migranten bekommen denn sowas?

Wie die USA seit Jahren versuchen Kuba ausbluten zu lassen

Viel liest man in letzter Zeit über Menschen die nach Europa flüchten. Die Diskussionen über den Umgang mit ihnen sind alltäglich und in den Medien allgegenwärtig. Neben den offen geführten Kriegen, lösen vor allem wirtschaftliche Ungleichgewichte in der Welt Fluchtbewegungen aus. Die reichen Nationen setzen immer mehr auf Abschottung und versuchen verzweifelt ihren relativen Wohlstand abzusichern. So auch die USA, die seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien gerade einmal 2.000 Menschen aus Syrien aufgenommen haben (Stand Anfang Dezember 2015), obwohl der Krieg um die Herrschaft im Nahen Osten vor allem in den Interessen ihrer transnationalen Konzerne an fossilen Ressourcen begründet liegt, den geostrategischen Interessen des US-Imperialismus. Was Kuba angeht, charakterisiert sich die Kriegsführung der USA schon seit langem in einer grausamen Wirtschaftsblockade (Link Durch Hunger und Elend das Castro-Regime stürzen) und dem Abwerben von Fachkräften und jungen Menschen um Profit aus dem kubanischen Bildungssystem zu schlagen und Kuba bewusst Schaden zuzufügen. Kubaner*Innen werden in den USA Möglichkeiten eröffnet, von denen Menschen aller anderen Nationalitäten der Welt nur träumen könnten.

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