Gesellschaft

Proyecto Sociocultural Ventana al Valle in Viñales

Meine erste kleine Entdeckungsreise, die ich in Kuba auf eigene Faust unternahm, führte mich zu einem kleinen Nachbarschaftsprojekt, namens Ventana al Valle (Fenster zum Tal), in Viñales.

Viñales ist ein kleiner, im Westen der Insel gelegener Ort, der von nicht mehr als 30.000 Personen bewohnt wird. Der Westen Kubas ist berühmt für seine atemberaubende Naturlandschaft: Die hügelige Region ist ein Flickenteppich aus fruchtbaren, rostroten, von Pflügen zerfurchten Feldern, die von strohbedeckten Trockenscheunen, den Tabakhäusern, umgeben sind“, so Lonely Planet. Ein Meer aus grünbewachsenen Bergen macht die Region zum Magneten für Wander_innen. Das Tal von Viñales ist gespickt mit mogotes (Kalksteinmonolithen) und wurde 1999 zur Unesco Weltnaturerbstätte erklärt. Die Anziehungskraft auf natur- und/oder tabakliebende Tourist_innen ist erstaunlich. Viñales stellt nach Havanna und Varadero den drittmeist besuchten Ort Kubas dar.

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Intergration im Grünen

Wir stehen an der Avenida Salvador Allende, einer lauten, stark befahrenen Hauptstraße mitten in Havanna. Die typischen, alten Ladas und überfüllten Busse rauschen vorbei, Kollektivtaxis laden Leute neben uns ein und aus, immer wieder drücken sich Menschen an uns vorbei, um ihrem Alltag nach zu gehen. Einige cuenta propistas (Selbstständige) in quietsch-bunten Oldtimern fahren Touristen mit roten Köpfen und dicken Kameras die Straße hoch zum Revolutionsplatz, damit sie ihre obligatorischen Urlaubsfotos mit dem Che Guevara Wandgemälde machen können.

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Als Doppelagent zwischen CIA und MININT – Raúl Antonio Capote

Vergangene Woche hatten wir als Teilnehmer_innen des Proyectos die Ehre einen für den aktuellen revolutionären Prozess Kubas bedeutenden Mann kennenzulernen. In einem persönlichen Gespräch schilderte er uns seine Lebensgeschichte.

Raúl Antonio Capote ist ein heute 57-jähriger, vom äußeren Erscheinungsbild eher unauffälliger Zeitgenosse. Seine Lebensgeschichte ist jedoch umso beeindruckender und zeigt, wie die USA noch immer eine kaltblütige, mal subtile, mal offene Strategie zur Untergrabung Kubas fahren. Dazu zählt die seit fast 60 Jahren aufrechterhaltene Wirtschaftsblockade, welche direkten Einfluss auf das Leben eines jeden und einer jeden Kubaner_in hat und keineswegs als Geheimnis gilt. Der kulturelle Krieg zur ideologischen und letztlich politischen Annexion Kubas an die USA ist eine Strategie, die der Öffentlichkeit bewusst vorenthalten wird. Biografien, wie die Capotes geben einen kleinen Einblick in die skrupellosen Strategien der US-amerikanischen Politik gegen Kuba.

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Warum ich mich auf Kuba manchmal wie eine weisse, überpriviligierte Bonzenbratze fühle – Alltagsanekdoten über sehr sichtbare, manchmal auch befremdliche, aber meist sehr bemerkenswerte kulturelle Unterschiede

Bei uns Zuhause

Wir sitzen bei uns zu Hause am Tisch und schnippeln eine Kokosnuss klein um Curry zu kochen. Es klingelt. Nach einer Runde Nase machen* (Julia verliert) und kurzer Diskussion darüber, ob wir in dieser Situation überhaupt Nase machen sollten (Julia gewinnt), machen wir auf. Die Vermieterin steht vor uns, neben ihr ein Handwerker. Wie selbstverständlich drängelt sie sich nach den Hallo-Küsschen an uns vorbei. Nachdem sie den Handwerker eingewiesen hat, stellt sie sich zu mir in die Küche. „Und, macht ihr Süßigkeiten?“, fragt sie mich.

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Hintergrundlärm – Alltagsleben in einem kubanischen Wohnblock

Vom Balkon aus

Ich sitze auf meinem Balkon, im zweiten Stockwerk eines fünf Etagen hohen Wohnblocks. Ich blicke, wenn ich gerade ausschaue, auf die graue Wand eines identischen Wohnhauses. Neben den zwei Blocks, die senkrecht aufeinandertreffen, befindet sich eine kleine, dazugehörige Grünfläche, die von den Häusern umrahmt wird. Dort unten laufen Hunde frei herum, die Haushunde unterscheiden sich deutlich von den Straßenhunden mit ihrem glänzenden Fell und runden Bäuchen. Die Hunde machen sich ein Spaß daraus die vielen Hennen mit ihren Küken, die ihnen auf Schritt und Tritt folgen, zu jagen. Ein halbes Dutzend Hähne stolziert herum, einer lauter als der andere. Eine Frau kippt den restlichen Reis vom Mittagessen auf eine Schale für die Tiere, damit ihr Mann sie später im Hinterhof in einem selbstgebastelten Käfig auf Draht und Wellblech fangen und schlachten kann. Unter einem großen Baum spiele die Kinder aus den Wohnhäusern lautstark fangen. Daneben diskutieren ihre Väter neben einem geparkten Lada genauso laut, wie man ihn am besten repariert, während einer von ihnen unter dem Auto liegt und auf Anweisung wartet.

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Die Geschichte hat ihn freigesprochen – Fidels Zeit im Presidio Modelo

Heute ist der 25. November 2017 – Einjähriger Todestag des Comandante en Jefe. Am Nachmittag werde ich gemeinsam mit den anderen der Gruppe zu einer Veranstaltung zum Gedenken Fidels an der UH, der Universidad de la Habana, gleich neben meinem Zuhause gehen. Um den Tag zu beginnen scheint es mir angebracht mich auf die Terrasse in den Schatten des Maracujabaums zu setzten und mit einem Kaffee meine Lektüre „Die Geschichte wird mich freisprechen“ weiter- bzw. fertig zu lesen.

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Gedenkensfeier zur einjährigen physischen Abwesenheit Fidels

Ein Jahr ist vergangen nachdem das ehemalige Staatsoberhaupt Kubas, Fidel Castro, verstorben ist. Hingegen aller Spekulationen und Propaganda westlicher, anti-kommunistischer Medien, ist Kuba weder durch eine Konterrevolution, noch durch Einwirkungen von außen gestürzt worden und hält weiterhin an seinen fortschrittlichen Vorstellungen und Idealen fest.

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Die Ankunft in Kuba der neuen Gruppe des Tamara-Bunke-Proyekts

Hallo zusammen, wir sind die neue Gruppe, zehn Frauen und ein „Baron“ (so wird hier liebevoll unser einziger Mann genannt). Aus verschiedensten Ecken Deutschlands und Österreichs haben wir uns zusammengefunden, um die nächsten sieben Monate gemeinsam zu lernen, zu diskutieren und uns politisch weiterzubilden. Zu Beginn möchten wir von unseren ersten Eindrücken auf der Isla berichten.

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