Gesellschaft

Die Cuban 5

Die Geschichte der fünf cubanischen Nationalhelden – oder warum es bis heute heißt „Obama give me five“

5 Köpfe, 5 Geschichten, 5 Namen: Gerardo Hernández Nordelo, Ramón Labañino Salazar, René González Sehweret, Fernando González Llort und Antonio Guerrero Rodriguez. Überall begegnen uns die Gesichter dieser Männer, sei es auf bröckeligen Wänden in Havanna, auf riesigen Plakaten an Straßenkreuzungen, in Büchern sowie im Fernsehen, oder auf T-Shirts gedruckt. Doch wer sind sie? Was haben sie erlebt? Und wofür stehen sie?
Das alles sind Fragen, die gar nicht so einfach zu klären sind. Zwar kennt jeder Cubaner die Geschichte der Fünf, doch ist sie so verworren und kompliziert, dass wir uns erst nach einigen Gesprächen und ausführlicher Recherche ein Bild von ihr machen konnten.

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Nicht schwarz oder weiß

Über Rassismus und die Entstehung der cubanischen Kultur

„Dunkelhäutige Cubaner müssen öfter mit intensiven Kontrollen durch Staatsdiener rechnen. Sie werden bei Bewerbungen um freie Stellen und Studienplätze ebenso benachteiligt, wie bei der Zulassung eines privaten Kleingewerbes“.  Ich lese den Satz mehrfach, denn ich kann es nicht fassen, dass in unserem Reiseführer tatsächlich solche Dinge stehen.

Nicht selten überkommt einen die Fassungslosigkeit, wenn man auf eine Darstellung der cubanischen Verhältnisse in deutschen Medien stößt. Seien es Fernsehdokumentationen, Zeitungsartikel, Veröffentlichungen des Auswärtigen Amtes oder Reiseführer. Kein Medium wird ausgelassen, um von den desaströsen Zuständen auf der Insel zu berichten und klarzustellen, wie katastrophal das Leben in einem kommunistischen Schreckensregime tatsächlich ist, unabhängig davon, ob die beschrieben Phänomene tatsächlich dem sozialistischen Charakter des Gesellschaftssystems eigen sind.

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Neuer Hip-Hop im alten Havanna

Meine Gruppe und ich sind in Habana-Vieja (Alt-Havanna) unterwegs und laufen durch den Regen. Die Umgebung ist sehr belebt,überall sieht man Menschen, die ihren Tätigkeiten nachgehen. Dieser Stadtteil fällt durch viele der alten Kolonialbauten auf, die als Weltkulturerbe anerkannt sind, da sie auf einer solch großen Fläche nur noch selten erhalten sind. Ich habe deshalb oft das Gefühl, dass ich eine Zeitreise mache, wenn ich in Cuba unterwegs bin.

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Drei mal internationaler Tag der Studierenden

Den einen ein Kampftag, den anderen ein Feiertag

17.11.2009 Essen: Ich befinde mich inmitten einer Masse von Schülerinnen und Schülern, wir laufen durch die Essener Innenstadt und brüllen uns die Seele aus dem Leib. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!“. Bundesweit finden an diesem Tag Demonstrationen gegen das marode deutsche Schulsystem statt, bundesweit setzen sich SchülerInnen und Studierende gemeinsam für gleiche Bildungschancen für alle ein – Ihre Erfolge sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber der Beginn meines unablässigen politischen Engagements.

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Wer hätte das gedacht? Keine schicken Hemden aber ein Gespräch mit dem Zentralkomitee

Wir treffen Oscar Martínez

Wer hätte gedacht, dass wir bei unserem Cuba-Aufenthalt ein gutes Hemd brauchen? Ich nicht. Wozu? Ich brauchte bisher noch nie eins. Aber nun finde ich mich in einem der wenigen Läden in Havanna wieder, in dem man Hemden kaufen kann. Leider ist die Auswahl weder groß, noch besonders schön und ich verlasse unverrichteter Dinge den Laden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man einen Repräsentanten eines Arbeiter- und Bauernstaates nicht in Hemd und Kragen begegnen muss, vielleicht auch nicht gerade in Flip-Flops, aber Jeans und Sweatshirt müssen genügen.

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Ungeschriebene Gesetze

Über die Sitzplatzhierarchie in cubanischen Stadtbussen

Akteure einer zehnminütigen Busfahrt durch Havanna: Der Busfahrer, der anhält und die Tür für eine alte winkende Dame öffnet, die anschließend im Schneckentempo die Straße überquert und sich in den Bus hievt. Der Junge, der das Gespräch mit seiner Freundin unterbricht um der alten Dame seinen Platz anzubieten. Der junge Mann, der für eine schwangere Frau den Platz frei macht. Die alte Dame, die vorhin den Platz erhalten hat und jetzt den Rucksack des jungen Mannes halten möchte. Der Greis, der beim Aussteigen die alte Dame auf seinen Platz winkt damit der Junge vom Anfang wieder neben seiner Freundin sitzen und das Gespräch fortsetzen kann.

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