Dieser Artikel ist der zweite Teil einer Reihe über die Religionen Kubas. Dieser Teil beschäftigt sich damit, welche Beziehungen Religion und Politik in der kubanischen Geschichte hatten. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen der Kubanischen Revolution und den Religionen des Landes.
Vor einiger Zeit hat einer unserer Professoren an der CUJAE und der Leiter der Exkursionistas Miguel Alfonso Sandelis einen Artikel für die Junge Welt geschrieben.
Anfang November war ich mit einer Gruppe Studierender der CUJAE und einigen weiteren Teilnehmer*innen in der Sierra Maestra. Neben dem Reiz, auf den Spuren der Guerilleras und Guerilleros in den einsamen Weiten der Sierra unterwegs zu sein, war ich vor allem auf Begegnungen mit Menschen gespannt, die in der Sierra leben. Vielen von ihnen bin ich nicht begegnet. Von dem Ort des Startes unserer Wanderung und des Endes abgesehen, sind uns nur ungefähr zehn Menschen in den drei Tagen begegnet. Falls ich es überhaupt herausfinden konnte, stellte ich fest, dass sie sehr herzlich, nicht aber besonders redselig waren. Das war für mich eine neue Erfahrung in Kuba, erlebe ich die die meisten Kubaner*innen doch eigentlich als sehr kommunikativ.
Am 31.Oktober 2018 wurde zum 27ten Mal in der UN abgestimmt, ob die Blockade, die von den USA Kuba seit 1960 offiziell auferlegt wurde, beseitigt werden soll. Für die CUJAE, die Universität an der wir studieren, bedeutete dies einen riesigen Aktionstag, auf dem die Studierenden mobilisiert wurden, sich gegen die Blockade auszusprechen, die im Alltag aller kubanischen Bürger*innen ein großes Ausmaß hat. Nicht nur dass keine US-Amerikanische Firma oder Tochtergesellschaft Handel mit Kuba betreiben darf. Allen Firmen und Nationen, die mit den USA in wirtschaftlichen Beziehungen stehen, drohen Sanktionen von den USA, wenn sie mit Kuba Handel treiben, Kuba darf nicht mit dem Dollar handeln und kein Produkt, das mehr als 3% in Nordamerika produzierte Bestandteile hat, darf nach Kuba exportiert werden. Darunter fallen sowohl Ressourcen, die für die wirtschaftliche Entwicklung und Unabhängigkeit Kubas von Bedeutung sind wie Maschinen für die Industrie als auch lebensnotwendige Ressourcen wie Medikamente und medizinische Werkzeuge. Deshalb ist die UN Abstimmung von großer Relevanz und Bedeutung für die kubanische Bevölkerung.
Vergangene Woche hatten wir als Teilnehmer_innen des Proyectos die Ehre einen für den aktuellen revolutionären Prozess Kubas bedeutenden Mann kennenzulernen. In einem persönlichen Gespräch schilderte er uns seine Lebensgeschichte.
Raúl Antonio Capote ist ein heute 57-jähriger, vom äußeren Erscheinungsbild eher unauffälliger Zeitgenosse. Seine Lebensgeschichte ist jedoch umso beeindruckender und zeigt, wie die USA noch immer eine kaltblütige, mal subtile, mal offene Strategie zur Untergrabung Kubas fahren. Dazu zählt die seit fast 60 Jahren aufrechterhaltene Wirtschaftsblockade, welche direkten Einfluss auf das Leben eines jeden und einer jeden Kubaner_in hat und keineswegs als Geheimnis gilt. Der kulturelle Krieg zur ideologischen und letztlich politischen Annexion Kubas an die USA ist eine Strategie, die der Öffentlichkeit bewusst vorenthalten wird. Biografien, wie die Capotes geben einen kleinen Einblick in die skrupellosen Strategien der US-amerikanischen Politik gegen Kuba.
Als Reaktion auf die Enteignung aller US-Konzerne in Kuba wurden nicht nur wirtschaftliche Sanktionen von den USA beschlossen. Militärische Angriffe, hunderte von gescheiterten Anschlägen, Zusammenarbeit mit den Mafia-Bossen, die noch nicht über den Verlust ihrer Bordelle, Casinos und ihres lukrativen Drogenhandels nach 1959 hinweg waren, gehörten zur Tagesordnung. Der durch die kubanische Revolution sich verbreitende Unabhängigkeitsdrang vieler lateinamerikanischer Länder und die Ideen einer sozialistischen Gesellschaft stellten eine Bedrohung für den US-Imperialismus dar. Dementsprechend wurde am 6. April 1960 „das Provozieren von Enttäuschungen und Entmutigung durch wirtschaftliche Not“ in einem US-Dokument als Ziel aller Sanktionen1 formuliert. Der damalige Staatssekretär Lester Malory verfasste in einem Memorandum:
Das Schlimmste ist überstanden, die kubanische Wirtschaft scheint sich aus dem Tief der Spezialperiode von 1994 langsam wieder zu erheben. Die Lebensqualität der Kubaner steigt erneut und die Wirtschaftsaktualisierungen versprechen ein langsames, aber sicheres Wirtschaftswachstum, wie 1996 mit sogar knapp 8%, doch die Spezialperiode ist noch nicht überwunden.
Acht Tage bevor Trump sein Amt aufnahmen, kamen die 2014 gestarteten Verhandlungen über die Einreiseregelung kubanischer Emigrierender in die USA zum Abschluss. Die Ergebnisse dieser Verhandlung werden in einigen Medien so dargestellt, als würde sich dadurch die bilaterale Beziehung zwischen Kuba und den USA erneuern und zum Positiven wandeln. Hervorgehoben wurde in einigen Medien auch die jährliche Bewilligung von 20 000 Einreisevisa für Kubaner*innen auf Seiten der USA und lässt es so erscheinen, als wäre diese Veränderung ein Schritt der Annährungen in Richtung Kuba. Es reicht hier aber nicht aus, an der Oberfläche des Geschehens zu kratzen, um die Tendenzen dieser Beziehung zu erkennen.
Seit dem Zerfall des sozialistischen Lagers 1989/ 90 befindet sich Kuba in einem stetigen politischen Wandel. Mit der Auflösung der Sowjetunion und des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) brach das Fundament der kubanischen Wirtschaft weg. Das Land verlor mit einem Schlag seine wichtigsten Handelspartner und stürzte in die schwerste Krise seit dem Sieg der Revolution. Ab hier an rief die kubanische Regierung die Sonderperiode (período especial) aus, mit der eine Vielzahl tief gehende Reformen einhergingen, die die kubanische Wirtschaft transformierten, notgedrungen umentwickelten um langsam aber sicher mit dem Aufbau einer autarken, stabilen Wirtschaft mit anderen Schwerpunkten aus der Krise erneut emporzusteigen.
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