Juri

Zwangstests und Quarantäne für HIV-Infizierte in Kuba?

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Als ich kurz nach meiner Ankunft in Kuba etwas zum Thema Gesundheit in meinem Reiseführer (Stefan Loose, 2012) nachschlage, verschlägt es mir fast die Sprache. Ich lese dort, dass es Kubas AIDS-Politik vorsehe, dass alle Kubaner verpflichtend einen HIV-Test machen müssten und HIV-Infizierte in Sanatorien isoliert werden würden, um ein Ausweiten der Krankheit auf die Bevölkerung zu verhindern. Die Sanatorien dürften sie nur verlassen, nachdem sie als „sexuell verantwortungsbewusst“ eingestuft werden würden. Kann es wirklich sein, dass Kuba auf derart gewaltsame Weise Menschen mit HIV vom Rest der Gesellschaft trennt und isoliert, um die HIV-Rate niedrig zu halten? Ich beginne mehr zum Thema zu recherchieren.

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9 Tage Fidel – Die längste Schlange Kubas

Es ist acht Uhr dreißig, als wir am Morgen des 28.11 am ICAP, dem kubanischen Institut für Völkerfreundschaft ankommen. Die Einladung zu der Gedenkveranstaltung haben wir gestern erst im Verlaufe des Tages erhalten. Vor den großen Säulen der Empfangshalle des Gebäudes haben sich bereits um die 200 Menschen versammelt, um dem Máximo Líder – Fidel Castro, zu gedenken. Mir fällt die hohe Präsenz der Ausländer auf. Neben einigen Italienern, Deutschen und Kanadiern, haben sich vor allem viele Lateinamerikaner zu dieser Stunde am Institut eingefunden. Wir lauschen den kurzen Redebeiträgen einiger Vertreter von kubasolidarischen Organisationen, die teilweise extra zu Ehren Castros nach Kuba geflogen sind, sowie dem Präsidenten der UJC, der kommunistischen Jugend Kubas und der Präsidentin des ICAPs. Die Trauer der Anwesenden lässt sich in der allgemeinen Stimmung vor Ort erahnen. Es wird nicht gelacht, die Mienen wirken versteinert, einigen stehen die Tränen in den Augen.

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