Als die Pandemie ausbrach, fühlte ich die Notwendigkeit meinem Land zu helfen, weil dies ein Kampf zwischen Menschheit und Tod ist, den die Regierungen allein nicht führen können. Sie brauchen ein Volk, das sie unterstützt. Sobald die Isolationszentren in der Provinz Matanzas geöffnet hatten, begab ich mich dorthin, um als Freiwilliger bei der Vergrößerung des Militärhospitals “Dr. Mario Muñoz Monroy“ mitzuwirken.
Dort erfüllte ich administrative Aufgaben, unter welche unter anderem die Versorgung der Patient*innen fiel. Zu deren Sicherstellung brachte ich ihnen die täglichen Lebensmittel, damit sie weiterhin in kompletter Isolierung bleiben konnten. Außerdem machten wir uns daran, das gesamte Gebäude zu desinfizieren; eine Arbeit, die zweimal täglich zu erledigen war.
Tatsächlich war dies eine Tätigkeit, die mich selbst als Person erfüllte und dazu brachte, mich noch ein zweites Mal zu diesem Dienst zu melden. Mit dem Virus und der Ansteckungsgefahr gehen wir zuhause sehr verantwortungsvoll um. Ich lebe nur mit meiner Freundin zusammen, was die Einhaltung der Hygiene und die Überwachung der eigenen Gesundheit erheblich erleichtert. Wir folgen den Vorgaben der Regierung und verlassen das Haus nur für notwendige Erledigungen, z.B. den Einkauf von Lebensmitteln wie Öl, Fleisch etc.; allerdings nur, wenn diese wirklich an einem Verkaufsstand verfügbar sind.
Die unerbittliche ökonomische Blockade, der die Insel unterworfen ist, erfordert umso mehr ein gutes Management bei der Bereitstellung von Lebensmitteln. Wir leiden wegen der Blockade unter einer Lebensmittelknappheit, wozu auch andere Dinge wie Korn und Getreide gehören. Der Erwerb von Zucker ist mittels einer basalen Quote gesichert und im Zusammenspiel mit anderen essenziellen und verfügbaren Nahrungsmitteln wird die Ernährungssicherheit gewährleistet.
In unserem Haus haben wir Protokolle erstellt. Diese beinhalten, wenn jemand das Haus verlässt, die Überprüfung des Tragens der Mund-Nase-Bedeckung und Mitführens von Desinfektionsmittel, das wir immer dann verwenden, wenn wir eine Oberfläche berührt haben oder in Kontakt mit anderen Personen getreten sind. Bei der Rückkehr in das Haus ist im Eingangsbereich ein Ort vorbereitet, an dem wir Schlüssel und Portemonnaie sowie all das liegen lassen, was wir außerhalb des Hauses verwenden und potenziell kontaminiert sein könnte.
Wenn wir unsere Kleidung ablegen, wird sie umgehend in einen Wäschekorb für Schmutzwäsche geworfen. So vermeiden wir eine Übertragung des Virus im Haus. Vor diesem Hintergrund können wir davon ausgehen, dass Covid-19 es nicht bis zu uns nach Hause schafft. Eine prinzipielle und unumstößliche Regel ist, keinerlei Besuche zu empfangen.
Mit den Maßnahmen der Regierung bin ich ausnahmslos zufrieden. Natürlich gibt es Covid noch auf Kuba, aber nicht wegen staatlicher Unzulänglichkeiten, sondern wegen der sozialen Undiszipliniertheit.