Einige Wochen nach dem Vorbereitungstreffen in Frankfurt ist die Gruppe Februar 2019 nun komplett auf Kuba angekommen.
Auch wenn immer und überall – außerhalb Kubas – von der sogenannten „Entschleunigung“ die Rede ist und die ehemaligen Bunkistas uns bereits im Vorfeld auf eben dieses Phänomen bestmöglich vorbereiten wollten müssen wir feststellen, dass wir uns in diesem Punkt wahrscheinlich auf keinen Revolutionär, kubanischen Nationalhelden oder kommunistischen Vordenker berufen können, sondern uns eher an Albert Einstein halten müssen. Für uns ist die Entschleunigung auf Kuba vor allem relativ.
Die ersten Tage und Wochen auf Kuba sind für uns alle rasend schnell vergangen, da wir kaum eine freie Minute hatten.
Für einige von uns sind die Eindrücke und Reizüberflutungen der ersten Tage beeindruckender, neuer und quantitativ mehr als für andere. Die Hälfte von uns ist das erste Mal auf Kuba bzw. überhaupt in Lateinamerika. Die andere Hälfte blickt auf einen unterschiedlich ausgeprägten Schatz an Kubaerfahrung zurück und wird somit von dem ein oder anderem kubatypischen Erlebnis weniger beschäftigt.
Aber auch ganz abgesehen vom Erleben Kubas, mit all den Schönheiten, Freuden und Komplikationen, die dieses Land zu bieten hat, sind die Erfahrungen, die wir seit der Zusammenkunft der gesamten Gruppe in Havanna gemacht haben, enorm. Wir haben uns sowohl in Havanna, als auch auf der Isla de la Juventud voller Tatendrang in den Bunkista-Alltag gestürzt und blicken auf zahlreiche Begegnungen und Erlebnisse zurück, die wir neben unseren Kursen an der Universidad Jesús Montané Oropesa, machen und sammeln konnten. Wir sind stark beeindruckt, wie viel wir in einer gefühlt so kurzen Zeit erlebt haben.
Auf dem letzten Gruppenplenum wurde festgestellt, dass sich die Gruppe bisher auf einen Pauschalübersetzer verlassen konnte, der auch „bitter nötig“ gewesen ist. Zum Glück verfügen wir über ein Mitglied, welches diese Aufgabe übernehmen konnte. Leider ist dadurch aber auch die Möglichkeit zum Anwenden der eigenen Spanischkenntnisse etwas eingeschränkt gewesen, was allerdings auch mit dem Grad der allgemeinen Erschöpfung in der rasanten Startphase des Proyectos zu erklären ist. Wir gehen davon aus, dass die Spanischkurse, welche von fast allen Mitgliedern der Gruppe zurzeit hier auf der Isla besucht werden, dieses Problem lösen werden und jede/r für sich in Zukunft mit den Kubanerinnen und Kubanern autark kommunizieren wird.
Es ist uns abschließend noch ein großes Anliegen zu erwähnen, wie freundlich und hilfsbereit uns die Menschen hier auf der Isla de la Juventud empfangen haben und nach wie vor im Alltag begegnen. Seien es die mit dem Proyecto im direkten Kontakt stehenden Dozentinnen und Dozenten an der Uni, die Angestellten unserer Studentenresidenz, unsere Nachbarinnen und Nachbarn oder einfach die Einheimischen, die uns auf der Straße begegnen – wir sind dankbar und begeistert!
Ebenfalls möchten wir uns auf diesem Wege noch einmal schriftlich und öffentlich bei den Mitgliedern unserer Vorgängergruppe bedanken. Ihr habt unseren Start als Teilnehmer des Proyectos mit eurer Hilfsbereitschaft und euren Ratschlägen erheblich erleichtert.
Erfreulicherweise können wir zudem das Fazit ziehen, dass unsere Schicksalsgemeinschaft wesentlich besser funktioniert und zusammen anpackt, als wir uns noch vor drei Wochen vorstellen konnten.
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