Wirtschaftsaktualisierung

Pablo Miguel García, 22, Artemisa, Provinz: Pinar del Río

Aus der Beitragsreihe zur Pandemie auf Kuba: Pablo Miguel García, 22, Artemisa, Provinz: Pinar del Río

Wir Kubaner*innen befinden uns in einer schwierigen epidemiologischen Situation, jeden Tag werden ca. 800 neue Corona-Fälle gemeldet: gemessen an der Einwohnerzahl eine hohe Quote. Dennoch befolgt die Mehrheit der Menschen die etablierten Maßnahmen, andere weniger. Alle angesteckten Patient*innen werden unverzüglich behandelt und viele der positiv getesteten Kontakte werden in die Isolationszentren geschickt, um dort versorgt und überwacht zu werden. Wir haben eine erste Etappe hinter uns gebracht, in der man es schaffte, die Zahl der positiven Fälle auf nahe Null zu reduzieren, wir erreichten so zwischenzeitlich eine neue Normalität.

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Wirtschaftsaktualisierung

In den letzten 10 Jahren hat die kubanische Wirtschaft wichtige und tiefgreifende Veränderungen erfahren. Dies ist die Phase, die den Beginn und die Entwicklung eines komplexen und umfassenden Prozesses umrahmt, der alle Bereiche des Lebens im Land umfasst und beeinflusst: die Aktualisierung des nationalen Wirtschaftsmodells.
Stets zu beachten ist, dass der Wirtschaftskrieg, dem Kuba ausgesetzt ist, nicht ignoriert werden kann. Dieser beeinträchtigt das normale Funktionieren der Wirtschaft auf der grössten Insel der Antillen.

Jahrzehnt 2010-2019: Neun Aspekte, die die Aktualisierung des kubanischen Wirtschaftsmodells kennzeichneten


1. Sozioökonomische Richtlinien „Lineamientos“

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Der wirtschaftliche Faktor der Spezialperiode und der Weg aus der Krise (Teil 3 von 4)

1996 bis heute

Das Schlimmste ist überstanden, die kubanische Wirtschaft scheint sich aus dem Tief der Spezialperiode von 1994 langsam wieder zu erheben. Die Lebensqualität der Kubaner steigt erneut und die Wirtschaftsaktualisierungen versprechen ein langsames, aber sicheres Wirtschaftswachstum, wie 1996 mit sogar knapp 8%, doch die Spezialperiode ist noch nicht überwunden.

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Kapitalismus im Sozialismus: Herausforderungen und Perspektiven für Kubas Gewerkschaften

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Der Sektor der Privat- und Kooperativwirtschaft wächst seit der ökonomischen Teilöffnung Kubas. Viele Beschäftigte in nicht-staatlichen Betrieben finden sich nun in kapitalistischen Produktionsverhältnissen wieder – eine neue Erscheinung, mit der die postrevolutionäre kubanische Gesellschaft sich in diesem Ausmaß erstmalig konfrontiert sieht. Natürlich bringen diese Entwicklungen auch Notwendigkeiten mit sich, im Besonderen für die Gewerkschaften, die ihre bisherigen Funktionen anpassen müssen. Verfügt Kuba über die Instrumente, den kapitalistischen Tendenzen Einhalt zu gebieten? Eine Abwägung zwischen wirtschaftlichen Zwängen und Möglichkeiten zur Interessenvertretung Angestellter im Transit zum Sozialismus.

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Kubas Wirtschaftsaktualisierungen in der Praxis: Ein kritischer Blick auf den Kooperativismus

Kuba verändert sich. Vor allem durch Wirtschaftsreformen macht der Inselstaat in den letzten Jahren auch in deutschen Medien von sich reden, deren Meldungen nicht selten suggerieren, dass Kubas Ökonomie sich Schritt für Schritt in Richtung Kapitalismus entwickle. Eine tragende Säule der Wirtschaftsaktualisierungen, die diese Vermutung bekräftigt, ist die verstärkte Förderung sogenannter Kooperativen als alternative zu staatlicher Beschäftigung. Dabei handelt es sich um eigenständige Betriebe, die weitgehend unabhängig agieren können. Nur – was ist eigentlich die Idee des Konzepts der Kooperativen und vor allem: Welche Chancen, Risiken und Notwendigkeiten erwirken sie perspektivisch für die kubanische Volkswirtschaft und die Menschen?

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Der wirtschaftliche Faktor der Spezialperiode und der Weg aus der Krise (Teil 1 von 4)

Seit dem Zerfall des sozialistischen Lagers 1989/ 90 befindet sich Kuba in einem stetigen politischen Wandel. Mit der Auflösung der Sowjetunion und des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) brach das Fundament der kubanischen Wirtschaft weg. Das Land verlor mit einem Schlag seine wichtigsten Handelspartner und stürzte in die schwerste Krise seit dem Sieg der Revolution. Ab hier an rief die kubanische Regierung die Sonderperiode (período especial) aus, mit der eine Vielzahl tief gehende Reformen einhergingen, die die kubanische Wirtschaft transformierten, notgedrungen umentwickelten um langsam aber sicher mit dem Aufbau einer autarken, stabilen Wirtschaft mit anderen Schwerpunkten aus der Krise erneut emporzusteigen.

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Kooperativen im cubanischen Sozialismus

Alte Konzepte neu verwirklicht?

Die Straße ist staubig, heiß, und voller Menschen, die auf ihrem Heimweg der sengenden Sonne entfliehen wollen. Ich stehe am Bordstein des Hospital Militar und warte vergeblich auf meinen Linienbus, den sogenannten Guagua, welcher mich direkt zu meiner Wohnung, einer Casa particular im Stadtzentrum, bringt. Plötzlich kommt ein moderner gelber Minibus mit verdunkelten Scheiben und Platz für ca. 30 Menschen um die Ecke gebogen. Verwundert über das so andere Erscheinungsbild des Busses, an dessen Vorderseite Cooperativa 1 steht und der sich von den mir bekannten Linienbussen im Erscheinungsbild krass abgrenzt, erkundige ich mich beim Fahrer über das Ziel und steige ein.Mein Sitznachbar erklärt mir bei angenehm kühler Temperatur des klimatisierten Busses und auf gepolsterten Sitzen, dass wir gerade mit einer der neuen Transportkooperativen unterwegs sind. Die Legalisierung von Kooperativen wie dieser, die neben den Menschen die auf eigene Rechnung arbeiten (cuenta propistas), heute eine Alternative zur staatlichen Beschäftigung darstellt, sind integraler Bestandteil des Aktualisierungsprozesses der cubanischen Wirtschaft. Sie sollen unter anderem die Effizienz und Qualität der Dienstleistungen fördern und die Produktivkräfte entwickeln. Für 5 Moneda nacional (ca.20 Cent) stellt die Transportkooperative nun eine adäquate Segmentergänzung zwischen den öffentlichen Bussen für 0.40 Moneda nacional (Studenten zahlen 0,20 Mn) und den einfachen Sammeltaxis „Maquina“ für 10 Moneda nacional dar. Doch was sind eigentlich Kooperativen oder Genossenschaften?

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Steht Cuba vor dem Ausverkauf? Teil 1

Eine kurze Abhandlung über Cubas Außenpolitik nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Ostblocks

Cuba und die EU

Fidel Castro, der Revolutionsführer der für einige als das letzte Relikt des kalten Krieges gilt und schon hundertfach totgesagt wurde, lächelt qicklebendig von den Auslagen der Zeitungsstände. Sogar eine ganze Fotoserie widmet sich ihm und seinem hochrangigen Besuch. Er empfängt niemand Geringeren als Francois Hollande, den Präsidenten Frankreichs, der mit einer Wirtschaftsdelegation und sieben Ministern angereist ist. Fidel, der sich 2006 aus gesundheitlichen Gründen von seinen politischen Ämtern zurückgezogen hat, kommt damit der Bitte Hollandes nach, der sich ein persönliches Treffen ihm gewünscht hatte. Doch nicht nur der französische Staatschef ist auf Reisen. Sein cubanisches Pendant Raúl Castro besuchte in der letzten Woche im Rahmen seiner Europareise einige wichtige europäische Staaten. Er nahm z.B. an der Siegesparade über den Faschismus in Moskau teil, sprach mit den Staatschefs Russlands und Italiens und scherzte mit dem Papst.

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