Wirtschaft

Der wirtschaftliche Faktor der Spezialperiode und der Weg aus der Krise (Teil 2 von 4)

Neuorganisation der kubanischen Wirtschaft

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem damit verbundenen Zusammenbruch des COMECON musste sich Kuba auf dem Weltmarkt neu positionieren. Fehlende Devisen erschwerten dieses Vorhaben aber erheblich. Kubas Industrie und Agrarwirtschaft brach ohne Unterstützung der Sowjetunion zusammen, da Kuba aufgrund des US- amerikanischen Handelsembargos keinen oder nur mangelnden Zugang zu Öl, Pestiziden, Düngern, Chemikalien, Ersatzteilen und weiteren wichtigen Ressourcen und Industriebausteinen hatte.

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Der wirtschaftliche Faktor der Spezialperiode und der Weg aus der Krise (Teil 1 von 4)

Seit dem Zerfall des sozialistischen Lagers 1989/ 90 befindet sich Kuba in einem stetigen politischen Wandel. Mit der Auflösung der Sowjetunion und des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) brach das Fundament der kubanischen Wirtschaft weg. Das Land verlor mit einem Schlag seine wichtigsten Handelspartner und stürzte in die schwerste Krise seit dem Sieg der Revolution. Ab hier an rief die kubanische Regierung die Sonderperiode (período especial) aus, mit der eine Vielzahl tief gehende Reformen einhergingen, die die kubanische Wirtschaft transformierten, notgedrungen umentwickelten um langsam aber sicher mit dem Aufbau einer autarken, stabilen Wirtschaft mit anderen Schwerpunkten aus der Krise erneut emporzusteigen.

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Cuba und der Huracán Matthew

Ein Land bereitet sich vor

Schaltet man den Fernseher ein, läuft die Berichterstattung über die Vorbereitungen zum Schutz gegen den Hurrikan Matthew Dauerschleife, bzw. wird alle paar Stunden aktualisiert. Raúl ist in Santiago de Cuba, da der Hurrikan der Kategorie 4 vor allem den Osten der Insel treffen wird, bzw. in diesen Stunden bereits durch hohen Wellengang, starken Regen und Wind trifft. Aktuell, Dienstag 04.10.2016, 6 Uhr Ortszeit, befindet sich das Zentrum des Hurricanes noch südöstlich von Kuba, westlich von Haiti. Die weitere mögliche Bewegung ist wie auf der Karte zu sehen vorausberechnet, der Kegel deutet die Wahrscheinlichkeit der im Laufe der weiteren Entwicklung betroffenen Gebiete an.

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Obamas Kubabesuch Teil 2 von 2

Eine Interpretation in Anlehnung an den Artikel „Obama y la economía Cubana: Entender lo que no se dijo“, von Augustín Lage* erschienen am 23.03.2016 auf Cubadebate.cu. (Übersetzung „Obama und die kubanische Ökonomie: Verstehen was nicht gesagt wurde“ zu finden auf amerika21.de)

Unterschiedliche Konzepte von gesellschaftlicher Produktion

  • „Seitens Obama wird der privatwirtschaftliche Sektor als Hauptkomponente der Wirtschaft angesehen. Wir sehen ihn als Ergänzung zur Hauptkomponente, diese ist das sozialistische staatliche Unternehmen. Tatsächlich beschäftigt der nicht-staatliche Sektor in Kuba fast 30% der Arbeiter*Innen, macht aber nicht einmal 12% des BIP aus. Das zeigt seine beschränkte Bedeutung für die Wertbildung.
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Obamas Kubabesuch, Teil 1 von 2

Eine Interpretation in Anlehnung an den Artikel „Obama y la economía Cubana: Entender lo que no se dijo“, von Augustín Lage* erschienen am 23.03.2016 auf Cubadebate.cu. (Übersetzung „Obama und die kubanische Ökonomie: Verstehen was nicht gesagt wurde“ zu finden auf amerika21.de)

Geschichtliche Intuition

„Die USA werden kommen um mit uns einen Dialog zu führen, wenn sie einen schwarzen Präsidenten haben, und die Welt einen Papst aus Lateinamerika.“ Fidel Castro Ruz 1973

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Das Recht, Fehler zu machen (Teil 1)

Sitzung des kubanischen Parlaments im Dezember 2015 (Quelle: Escambray)

Auf die kubanische Nationalhymne folgte das Feuerwerk. „¡Viva el Año 58 de la Revolución!“ rief der Ansager genau um Mitternacht durch den altehrwürdigen Parque Céspedes, dem Zentrum Santiago de Cubas. Zunächst brach das achtundfünfzigste Jahr der Revolution an, erst dann realisierten wir dass sich dieser Teil der Welt nun ebenfalls im Jahr 2016 befand. Obwohl auf jedem offiziellen Dokument und jeder Zeitung neben der gregorianischen Jahreszahl auch das Revolutionsjahr angegeben wird, hat mich die unerschütterliche Präsenz der kubanischen Zeitrechnung kurz überrascht.

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Auf der Suche nach Olivenöl oder warum in Cuba die Regale teilweise leer sind

Ich: „Hay aceite de oliva?“ (Gibt es Olivenöl?)
Antwort: „No, no hay!“ (Nein, gibt es nicht!)
Ich erlebe das erste Mal, dass auch wenn ich über die finanziellen Mittel verfüge, ich die Dinge die ich gerne hätte, nicht kaufen kann da sie gar nicht importiert werden, nicht hier hergestellt werden oder gerade ein Mangel daran herrscht. So merke ich in einem Devisenladen wenn es gerade an Devisen mangelt, dass einige Regale dann leer sind. Z.B. meine Einkaufstour letzte Woche: Ich komme zurück und habe nicht alle Dinge auf meinem Einkaufszettel in den 5 Läden wo ich nachfragte bekommen. Olivenöl, Haarlack, Käse, Nudeln und Gemüsebrühe standen auf meiner Liste und die beiden Erstgenannten waren für mich nicht aufzutreiben.

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„Warum gibt es in Havanna nicht mehr Busse?“ – Ein kleiner Einblick in das Mobilitätssystem Havannas

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Dienstagmorgen, um 9 Uhr habe ich meinen Geschichtskurs in der Cujae. Um pünktlich zu sein, muss ich mein Haus so gegen 8 Uhr verlassen. Dafür muss ich zuerst den Bus P14 nehmen, mit dem ca. 20 Minuten fahren und dann für die letzten 4 Stationen in den P9 umsteigen (1). Je nachdem, wie die Verbindung so ist, habe ich dann noch 25 Minuten Zeit um an einem Kiosk einen Kaffee zu trinken und Zeitung zu lesen oder aber ich muss mich ganz schön beeilen, dass ich nicht all zu spät komme. Irgendwie planbar unplanbar. Warum fällt es mir hier so schwer Reisezeiten zu planen, obwohl es hier keinen Stau gibt?

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Reflexion über unseren unlieben ständigen Begleiter: Die Werbung

Seit ich in Cuba bin, ist mir erst wirklich aufgefallen, welchen immensen Einfluss Werbung auf mein Leben nimmt. Während ich vorher immer mit Werbung auf allen Ebenen konfrontiert war, sehe ich nun, wie ein Minimum von Werbung auf mich wirkt. Dabei fallen mir aber nicht nur die positiven Aspekte auf, wie zum Beispiel, dass die Hauptfunktion von Werbung mein Kaufverhalten zu beeinflussen, wegfällt, aber auch die negativen, doch dazu später mehr. 

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